Das Welten - Gewitter von Andreas Lukas befasst sich (nicht nur) mit der Frage, ob das Leben in der heutigen materiellen und digitalisierten Welt überhaupt noch lebenswert ist. Dazu lässt er seinen Protagonisten durch verschiedene Welten "laufen", um z. B. wieder nach persönlichen Beziehungen zu suchen oder um sich in einer lebenswerten, unberührbaren Natur wiederzufinden. Andreas Lukas wählt romanhafte Erzählungen, um diese Erlebnisse zu beschreiben. Jedes Erlebnis ist einzigartig und macht wieder sensibel für das "flüsternde Rauschen der Wellen, das Hören des stetigen Tropfen in der geschützten Welt der Gesteinshöhle, das zu einem Konzert und Zusammenspiel des Werdens,
des Wachsens und Aufbauens und des Entstehens und Aufeinander Zugehens wird."
"Das Leben ist überraschend, mal schön, mal weniger schön." Jeder muss für sich selbst die Frage beantworten, was das Leben für ihn schön macht, es gibt viele Fragen zu beantworten. Gerade in einer Welt voller Ablenkungen standhaft zu bleiben, ist nicht immer einfach.
Im Epilog gibt es "Acht Blitze im Weltengewitter" zu lesen. Obwohl es ja ein sehr ernstes Thema ist, sich von immer wieder Neuem berauschen zu lassen, amüsiert mich hier Andreas Lukas Wortkreation:
"Ich lebe in meiner digitalen Welt, voller Spots, wie es mir gefällt,... Die Welt um mich herum ist mir shit,
will nur mein Online-Fast-Food verspeisen, echte Kontakte, was soll ich damit,
ist doch alles easy mein Freund,
ich mach ne Party mit virtuellen Joints."
Das Buch ist für mich ein Fundus an philosophischen Gedanken und Fragen, die wir "weiterspinnen" können, uns beantworten können oder über die wir uns Gedanken machen können, welche Fragen wir denn eigentlich haben!“
(Esther Ben Mohamed, 18. August 2022, facebook)